Ein Raunen geht durch die Zuschauer, als der Don-Hengst „Beresten“ die Arena betritt: pures, hell schimmerndes Gold. Ein Don wie aus dem Bilderbuch. Für mich gibt es keinen Zweifel – er wird der Sieger der Rasseshow „Gold der Steppen“ werden. Aber die Entscheidung steht noch aus.
In der voll besetzen Halle der Moskauer Pferdemesse „Equiros“ werden Don- und Budjonny-Hengste und Stuten verschiedenen Alters in mehreren Gruppen zur Prämierung vorgestellt. Die Bewertung nach rassetypischem Interieur und Exterieur übernehmen die leitende Verantwortliche des Allrussischen Forschungsinstituts für Pferdezucht, VNIIK, Anna Nikolaeva, die auch für die Registrierung aller Pferde dieser Rassen im Stutbuch verantwortlich ist, und Alexander Paley, Leiter der Maxima Pferdeställe in Moskau und zuvor langjähriger Manager des Gestüts SM Budjonny in der Nähe von Rostow am Don.
Als Züchterin und Liebhaberin von Donpferden in Deutschland habe ich in diesem Zusammenhang die ganz besondere Ehre, dem schönsten und typischsten Donhengst den Pokal der deutschen Reiter überreichen zu dürfen.
Die VI. „Gold der Steppen“, steht diesmal im Gedenken an den Donpferde-Züchter Ataman Egorov, der im November 2019 ganz plötzlich gestorben war. Als Besitzer des Gestüts „Kazachy“, in der Nähe von Wolgograd, hatte er begonnen, die Leistungsfähigkeit seiner Donpferde in den verschiedensten Disziplinen wieder vorzuführen.
Der Vize-Sprecher der Duma, Peter Tolstoi, würdigt sein Werk und eröffnet damit die Veranstaltung.
Schon Pavel Moshchalkov, ein großer Züchter aus der Moskauer Region, leider bei dieser Messe nicht anwesend, bewies bereits in Distanzritten über Tausende von Kilometern, zu welchen außergewöhnlichen Leistungen Don und Budjonny fähig sind. Die Popularisierung dieser Rassen wird immer wichtiger, da insbesondere der Bestand der Donpferde mit rund 200 registrierten Stuten extrem gefährdet ist.
Der Veranstaltungsname „Gold der Steppen“ ist gut gewählt: Die Geburtsstätte der Donpferde und damit auch der Budjonny, die aus dieser Rasse entstanden sind, liegt im Süden und im Südosten von Russland, in den Steppenregionen des Flusses Don und seiner Zuflüsse. Wer schon einmal die goldenen Herden in der Steppe gesehen hat, wird zustimmen, dass diese Pferde das wirkliche Gold Russlands sind.
Die Präsentation der Stuten und Hengste wird eingerahmt von Reitvorführungen.
Die enthusiastischen Reiter der Reitschule „Jugend von Moskau“ geben Hoffnung, dass diese typisch russischen Rassen auch bei der Jugend so begeisterte Anhänger haben, dass sie für ihren Erhalt kämpfen werden. (1539)
Im Ring der Budjonny-Hengste sind die meisten Anwärter auf eine Trophäe.
Eindeutig macht hier der Hengst „Injir“ *2012 (Izbrannik – Ritca) das Rennen.
Leider können nur vier Budjonny- Stuten und eine Don-Stute vorgestellt werden. So fällt die Wahl auf die Budjonny-Stute „Brigantina“ *2014 (Barometer – Radia) und die Don-Stute Sagitarija *2014 (Seth – Tura).
Im Rahmenprogramm tritt der kraftvolle Don-Hengst „Tebriz“ unter seiner Reiterin Ksenia Pasynok auf. Die Zuschauer fiebern bei einer perfekt einstudierten Dressur und Springvorführung mit.
Als der goldene „Beresten“ * 2014, (Bombey – Silesija) die Halle betritt, ist die Entscheidung für die Don-Hengste gefällt: „Tank“ erhält den dritten Platz; „Tebriz“ wird Zweiter – er ist eigentlich durch seine herausragenden Leistungen schon außerhalb der Konkurrenz. Der Champion vom „Gold der Steppe“, wird der wunderschöne „Beresten“.
Mein herzlicher Dank gilt der Künstlerin Fefa Koroleva, die mir ihre Fotos für diesen Bericht zur Verfügung gestellt hat.