Heute ist der Bestand an Don-Pferden bedroht. Von Tausenden von Pferden sind 2020 nur noch rund 200 Stuten übrig geblieben.
Ob im Einsatz als Militärpferd oder früher auch für die harte Arbeit auf dem Feld - immer musste das Don-Pferd in harten Klimabedingungen überleben und dazu noch immense Leistung bringen. Dieses Potential verbirgt sich immer noch in den Genen der Donpferde. Sie wurden nicht unter dem Aspekt der Schönheit gezüchtet (was so manche gute Rasse im Laufe der Zeit verwässert und verdorben hat) sondern für die Zucht nach Leistung, Einsatzbereitschaft und Charakter selektiert. Zu hundert Prozent musste sich der Besitzer auf sein Pferd verlassen können. Oft hing sein eigenes Leben davon ab.
Wer ist heute der Käufer von Pferden mit diesen kostbaren Genen?
Heute gewinnt ein Donpferd in Turnieren, Dressur oder im Springen. Besonders auch als Freizeitpferd wird es als guter und leistungsbereiter Partner geschätzt: Bei langen Ritten werden die Pferde herausgefordert. Mühelos meistern sie in jeder Gangart das ständige Auf- und Ab. Für eine Rasse, die aus aus der Steppe kommt ist das doch recht erstaunlich und zeugt von ihrer Vielseitigkeit. Nach etlichen zurückgelegten Kilometern scheinen sie sich gerade erst aufgewärmt zu haben. Keine Herausforderung wird jemals in Frage gestellt.
Die Pferde zeigen einen besonderen Charakter: sensibel, intelligent und zäh zugleich. Ich erlebe meine Pferde als menschenbezogen und auch anspruchsvoll. Sie können eine enge Beziehung zum Menschen aufbauen, und wenn sie gut behandelt werden, hat man einen Begleiter fürs Leben. In jeder Hinsicht also herausragende Qualitäten: Sie können Helden im Sport sein, ebenso zuverlässige Partner fürs Freizeitreiten.
Die für die Rassen Don und Budjonny im „ Allrussischen Forschungsinstitut für Pferdezucht“, VNIIK, Rjasan, zuständige Anna Nikolaeva zu den aktuellen Zahlen und der Situation der Rasse Don: „Für die Entwicklung in der Zucht ist traditionell immer die Anzahl der Stuten relevant. Die Anzahl der Stuten der Rasse Don beläuft sich auch im Jahr 2020 wieder auf rund 200. Insgesamt sind ungefähr 500 Don registriert. Die Zahl stagniert somit. Wir sind optimistisch, dass sich die Situation nicht mehr verschlechtert. Der Grund: Immer mehr Menschen interessieren für die Donpferde“.
Gut zu sehen, dass Donpferde heute in Russland wieder ihre fantastischen Fähigkeiten in typischen Herausforderungen zeigen können. Hier muss die Brücke zum Käufer gebaut werden.